Neema – Beinamputation unumgänglich


Neema musste bereits wenige Wochen alt die Grausamkeit der Menschen erfahren.

 

Besonders erschreckend und traurig ist die Tatsache, dass die Gräueltat von Kindern begangen wurde. Kinder waren es nämlich, die Neema „nur so zum Spaß“ ein Stück ihres linken Hinterbeins abgehackt haben.

 

Die Dorfbewohner haben Miglena Dzhurova der Stiftung Samtherzen e. V. – Oryahovitsa, Bulgarien über das schreckliche Geschehen informiert. Diese hat Neema zu sich genommen und gesundgepflegt.

 

 

Neema ist zwischenzeitlich zu einem wunderhübschen Junghund herangewachsen, der genauso viel Unfug im Sinn hat wie alle jungen Hunde. Ihre Behinderung hält sie nicht vom Spielen, Toben und Rennen ab.

 


 

Dem SALVA Hundehilfe e. V., der sich die Rettung insbesondere von kranken, gehandicapten und/oder alten Hunden zur Aufgabe gemacht hat, ist es im Mai 2017 gelungen, eine Pflegestelle für Neema in Deutschland zu finden.

 

Am 12. Mai 2017 hat Neema ihre lange Reise nach Deutschland angetreten und ist am 13. Mai 2017 in ihrem Pflegezuhause in Hessen angekommen.

 

Selbst wenn Neema rennt und tobt, sich also schnell fortbewegt, fällt dem Beobachter sofort ihre Schiefhaltung ins Auge. 
Sie kann auch nicht lange stehen.

Daher wurde sie einer Tierärztin zur Beurteilung vorgestellt.

Das Ergebnis der Untersuchung war nicht nur für Neemas Pflegeeltern ein Schock.

 

Die Tierärztin hat nämlich zur sofortigen Amputation des noch vorhandenen restlichen Hinterbeins geraten, da Neema ansonsten aufgrund der ständigen Schiefhaltung kurzfristig große Schäden an zahlreichen anderen Gelenken und auch der Wirbelsäule davontragen wird.

 

Die Schiefhaltung entsteht dadurch, dass Neema immer versucht, das noch vorhandene Stück Bein beim Laufen, Stehen usw einzusetzen, was aber naturgemäß nicht möglich ist, da das restliche Stück Bein nun einmal deutlich kürzer ist. 

 

Die Amputation wird daher bereits am Montag, 19.06.2017, erfolgen. Die Tierärztin, die die Amputation vornimmt, behandelt häufiger Schützlinge des SALVA Hundehilfe e. V. im Großraum Frankfurt. Deshalb wird sie die Amputation zu einem geringeren Gebührensatz als üblich vornehmen.


Update vom 19. Juni 2017

 

Heute morgen ist die Amputation des verbliebenen linken Hinterbeins der kleinen Neema erfolgt. Die Amputation des restlichen Hinterbeins war notwendig, weil die Schiefhaltung zu einer enormen Überlastung anderer Gelenke geführt hat. Eine Prothese kommt aufgrund der bei Neema gegebenen Umstände leider nicht in Betracht.

Neema muss nun alle zwei Tage zum Verbandswechsel und erhält - wie nach Operationen üblich - eine Antibiose.

 


Update vom 21. Juni 2017

 

Bei Neema, der am Montag ein "Reststück" Bein amputiert worden war, hat gestern die erste Wundkontrolle verbunden mit einem Verbandswechsel stattgefunden.

 

Neema hat die ganze Prozedur ohne Murren und Knurren über sich ergehen lassen. Die Tierärztin ist mit der Wundnaht sehr zufrieden.

 

Seitdem die Narkose gestern Morgen völlig ausgeschieden war, hat Neema auch nicht mehr geweint oder gefiepst.

 

Sie steht auf, frisst und trinkt und hat auch bereits erste Schritte gewagt. 

 


Update vom 24. Juni

Die kleine Neema aus unserem SOS-Tierschutzprojekt 64 war gestern zur zweiten Nachkontrolle nach der am Montag erfolgten Beinamputation.

 

Auch wenn ein wenig Wundwasser aus der Operationswunde austritt, ist die Tierärztin vollauf zufrieden mit dem Heilungsverlauf. Die Wundnaht sieht so gut aus, dass Neema keinen Verband mehr bekommen hat.

Allerdings kann Neema einfach nicht von der Wundnaht lassen. Sie entwickelt richtig Kreativität, um die Wundnaht zu erreichen und an ihr lecken zu können. Da auch eine übelschmeckende Salbe, die speziell dafür gedacht ist, sie nicht davon abhält, an die Wunde zu gehen, muss sie weiterhin den fürchterlich störenden Trichter tragen.

 

 

 

 

 

Auf diesem Foto, das nach der Rückkehr von der Tierärztin Zuhause gemacht wurde, kann man richtig sehen, wie Neema schmollt.

 

Neema bekommt weiterhin eine Antibiose und Schmerzmittel.

 

Wenn der Heilungsverlauf so prima voranschreitet, werden nächste Woche Donnerstag die Fäden gezogen.

Bis dahin muss Neema wohl oder übel den Trichter tragen.


Update vom 29. Juni 2017

Heute konnten bereits die Fäden gezogen werden. Auch diese Prozedur hat Neema tapfer über sich ergehen lassen. Neema freut sich wahrscheinlich am allermeisten darüber, dass sie den störenden Halskragen nicht mehr tragen muss. 

 

 

Erfreulicherweise fallen die Kosten für die Amputation geringer aus als zunächst angenommen und veranschlagt. Die operierende Tierärztin hat die ursprünglich von ihr veranschlagten Operationskosten nochmals deutlich reduziert. Der auf Neemas Amputation entfallende Anteil der Rechnung vom 29.06.2017 macht insgesamt 280 € aus.

Da die einfache Fahrtstrecke von Neemas Pflegestelle bis zur Tierarztpraxis Dr. Schäfer in Bad Nauheim über eine Stunde beträgt, wurde die Nachbehandlung von einer Tierärztin vor Ort vorgenommen. Für die Wundversorgung, den Verbandswechsel, die Medikamente und das Fäden ziehen sind nochmals 61,10 € angefallen.

 


 

Insgesamt betragen demgemäß die Kosten für die Beinamputation 341,10 €.

An Spenden konnten wir bisher 263 € für Neema verbuchen. Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn es uns mit Ihrer Hilfe gelingen würde, auch noch den Restbetrag von 78,10 € zusammenzubekommen.

 


Update vom 13. Juli 2017

Unser für die Handicap-Maus Neema eingestellte SOS-Tierschutzprojekt 64 können wir heute in jeder Hinsicht erfolgreich abschließen.

 

Am 19.06.2017 wurde dann das verbliebene Beinstück amputiert. Auch wenn Neema vom verordneten Halskragen furchtbar genervt war, war sie ganz schnell wieder auf dem Damm. Nachdem nunmehr die Wundnaht vollständig verheilt ist, flitzt die kleine Maus wie verrückt durch den Garten und spielt mit Artgenossen. Ihre Haltung ist auch bei weitem nicht mehr so schief wie vor der Amputation.

 

Das Video bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung - Neema strahlt die pure Lebensfreude aus.

 

 

An den Tierarztkosten in Höhe von insgesamt 341,10 € konnten wir uns mit Spenden in Höhe von 305,00 € beteiligen! An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle Spender. 

 

Das besondere Happy End für Neema ist allerdings, dass ihre Pflegeeltern derart ihr Herz an sie verloren haben, dass sie Neema adoptiert haben. Neema hat somit ihr endgültiges eigenes Zuhause gefunden.





SALVA Hundehilfe e.V.


Das Team des SALVA Hundehilfe e. V. setzt sich ehrenamtlich für die Vermittlung, Vermittlungshilfe und Unterstützung notleidender Hunde ein. Hunde, die aufgrund ihres Alters, eines Handicaps, einer Krankheit oder auch einer verletzten Seele wenig Chance auf Vermittlung haben, liegen den Helfern besonders am Herzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Hund aus Deutschland oder dem Ausland stammt.
Gerade in den ost- und südeuropäischen Ländern haben diese „ganz besonderen“ Hunde kaum eine Überlebenschance geschweige denn die Aussicht auf ein lebenswertes Leben in einem eigenen Zuhause. 

 

Um diesen Notnasen zu einer Chance auf ein neues Leben verhelfen zu können, arbeitet das Team des SALVA Hundehilfe e. V. eng mit engagiertenen Tierschützern vor Ort zusammen.

 

Ein großer Teil der Arbeit des SALVA Hundehilfe e. V. liegt aber auch in der Unterstützung ausländischer Tierheime durch z. B. Futterlieferungen oder der Übernahme von Tierarztkosten. Auch Kastrationsaktionen – ein ganz wichtiger Punkt gerade im Auslandstierschutz – sind bereits durch befreundete Tierärzte und Teammitglieder in einem privaten Tierheim in Polen erfolgt.

Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine gute Dinge tun, können sie das Gesicht dieser Welt verändern!