Anfang Dezember 2017 schaute sich Miglena Dzhurova einen von Zigeunern schrecklich misshandelten, unterernährten Hund an.
Ein junger Mann hatte einen Hilferuf an die Stiftung Samtherzen e.V. geschickt. Er wollte den Hund in Pflege nehmen und sich um ihn kümmern, konnte sich aber die Tierarztkosten nicht leisten.
Die Ohren des Rüden waren brutal beschnitten worden, sein Hinterbein gebrochen und er wies Bisswunden auf.
Da der Hund am Mittwoch das Fressen und Trinken einstellte, brachte ihn Miglena gestern sofort in die Tierklinik nach Veliko Tarnovo.
Die Ergebnisse der Untersuchungen machen nicht viel Hoffnung. Der 4D-Bluttest ergab die Diagnose Anaplasmose, eine oft durch Zecken hervorgerufene Infektionskrankheit.
Zudem liegt sein Kreatininwert bei 935, der tolerierte Höchstwert bei Hunden beträgt 170.
Möglicherweise wurde er mit Frostschutzmittel vergiftet. Miglena erzählt, dass grausame Menschen häufig Brot mit diesem Mittel tränken und es an Streuner verfüttern. Da es geruchlos ist und süß schmeckt, wird es von den Tieren gerne genommen. Ein oft tödliches Leckerli…
Sie hat schon viele solche vergiftete Tiere gesehen und wird ihre Blicke nie vergessen.
Nun bekommt der Rüde Infusionen und muss in der Klinik stationär versorgt werden. Er hat das erste Mal wieder eigenständig Wasser aufgenommen, es aber wieder erbrochen. Eine weitere Kontrollröntgenuntersuchung brachte keinen Aufschluss über die Ursache.
Wenn er bis Montag überlebt, geben ihm die Ärzte eine Chance... seine Infektion könnte behandelt und seine Brüche operativ versorgt werden. Das Röntgenbild zeigt drei gebrochene Finger der Hinterhand.
Aber das ist noch ein weiter Weg.
Von seinen beiden ersten Medizintopfspendern erhielt der Rüde seinen ungewöhnlichen Doppelnamen:
Ahiga-Pepito
Sabine Bertram verknüpft mit dem indianischen Namen der Navajo Ahiga ihren Wunsch und die Hoffnung, dass er überlebt... denn Ahiga bedeutet übersetzt 'er
kämpft'. Sollte Ahiga-Pepito den Kampf gewinnen, wird Sabine Bertram ihn als Patin weiter begleiten.
Pepito, die spanische Koseform des ursprünglich hebräischen Namens Josef, war der Namenswunsch von Karin Viola-Fuchs. Mit der Bedeutung 'Gott füge hinzu' verbinden wir nun ganz fest die Hoffnung, dass Gott den kleinen Kerl zu den Geretteten hinzufügen wird.
Lieben Dank für die schnelle Soforthilfe und Anteilnahme an seinem Schicksal.
Leider hat Ahiga-Pepito den Kampf gegen die menschliche Grausamkeit verloren.
Er verstarb in der Nacht zum 12. Dezember 2017.
Spendenstand
Stiftung Samtherzen e.V. - Oryahovitsa, Bulgarien
Miglena Dzhurova gründete Anfang des Jahres 2015 die Stiftung Samtherzen e.V. und versucht seitdem auf sich allein gestellt, die Tiere vor Ort in Bulgarien zu retten und zu versorgen. Vorher war sie Mitglied eines anderen Vereins, bekam aber zunehmend das Gefühl, dass mit den Tieren Geld verdient wurde.
So blieb ihr nichts Anderes übrig, als es allein zu versuchen. Einige Monate überlegte sie, wie sie das schaffen könnte, denn sie hatte eine große Anzahl von Hunden zu versorgen und nur ihr
Gehalt zur Verfügung.
Sie entschied sich dafür, im Interesse der Tiere weiterzumachen - egal wie.
Den Namen "Stiftung Samtherzen e.V." wählte sie ganz bewusst aus.
'Samt' steht für das Fell aller Hunde und Katzen... 'Herz' stellvertretend für das Wissen, dass ein Mensch mit Herz immer versuchen wird zu helfen und niemals auf den Gedanken kommt, ein Tier
dafür zu verwenden, Geld zu verdienen!
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